Montag, 17. November 2014

Montagsdämonen

Hört sich dramatisch an, ist es auch!
Heute möchte ich mal über die Dämonen (und ja, ich meine wirklich Dämonen) schreiben, weil sie mir nämlich selbst vor zwei, drei Tagen mal wieder begegnet sind, und dieses Thema einfach an die Hand gepackt werden muss, gerade bei Veränderungen, wie wir sie ja stets anstreben.
Dämonen, die einem im Kopf herumgeistern, die nur darauf warten, bis man mal ganz unten ist. Jeder hat sie (ehrlich!), die Frage ist nur, inwiefern man sie die Oberhand gewinnen lässt. Dämonen sind wichtig, damit wir (mental) wachsen können, uns weiterentwickeln und -das Wichtigste- uns der Sache bewusst werden!
Kopfdämonen sind schuld, wenn wir immer wieder aufs Neue bei den selben Sachen scheitern. Wenn du heute da stehst, wo du letztes Jahr schon standest, und versucht warst,es zu ändern, dann haben die Dämonen gesiegt, so im Großen und Ganzen.
Aber ich fange mal von vorne an...


Was sind Kopfdämonen?

Kopfdämonen wohnen in deinem Kopf (daher wahrscheinlich auch der Name). Sie sind das schlimmste Übel von deinen negativen Gedanken, und sorgen auch dafür, dass das was du dir in den Kopf gelegt hast, real wird (und somit schlimmer).
Sie sind es, wenn du abends im Bett liegst, und schlimmen Dinge über dich hereinbrechen, und du Heulkfämpfe bekommst, weil das Leben gerade so furchtbar und nicht auszuhalten ist.


Woher kommen sie, und warum?

Sie kommen von unserem Unterbewusstsein. Und sie sind da, weil wir sie erschaffen. Je negativer wir denken, desto größer und mächtiger werden sie. Sie vermehren sich, wenn wir nicht über uns hinaus wachsen und uns weiterentwickeln. Sie treiben uns also auch an um zu lernen, weiser zu werden.


Bekommt man sie wieder weg?

Seeehr schwer bis gar nicht. Aber es hilft uns, wenn wir wissen, dass sie momentuell da sind. Und wir können sie wieder schrumpfen lassen, und in die tiefste und kleinste Ecke unseres Kopfes verbannen.


Jetzt wisst ihr Bescheid.
Ich war Ende der letzten Woche total angeschlagen. Plötzliche Krankheit (nur 'ne Nasennebenhöhlenentzündung) und die Ungerechtigkeit, dass ich das (freie) Wochenende nicht das machen konnte, worauf ich mich schon seit Wochen gefreut hatte, trieben mir Dämonen ins Haus. Dazu kam natürlich -wie schon seit langem- die Unzufriedenheit meiner Arbeitssituation. Als ich so richtig in Gedankenfahrt war, kam noch mehr dazu. Dämliche, alte Essgewohnheiten, olle kleine Wohnung ohne Badewanne, nicht vorhandener Partner, Einsamkeit, Traurigkeit, Sinnlosigkeit. Die Erkenntnis, genau an dem gleichen Punkt wie letztes Jahr zu stehen (ist nicht so, aber glaubte ich in dem Moment).
Ich suhlte mich, ich tobte meinen Kampf, bekam Fieber - die Dämonen hielten mich in der Nacht gefangen.


Und was half?

Ich wachte nach einigen Stunden auf (konnte ja ewig nicht einschlafen, gegen 5 glaube ich erst) und war völlig hinüber. Mit dem Tag kam die Analyse, die Auseinandersetzung, die Erkenntnis!
Ich hatte früher oft solche Nächte, in denen ich glaubte, dass ich meines Lebens nicht mehr froh werden würde. Natürlich erinnerte ich mich daran, nur heute erforsche ich mein Denken schärfer und intensiver denn je. Warum war das so, wie kam es, und warum habe ich es zugelassen?
Ich glaube, man kann es nicht aufhalten.
Damals hat mir dieser Satz sehr geholfen: 'Es gibt eben auch schlechte Tage, und das ist völlig okay!'
Hört sich so simple an, aber das zu verinnerlichen, es zu akzeptieren, dass es eben mal 1, 2 Tage mies läuft, ist völlig okay, und gehört zum Leben dazu!
Nach der Erkenntnis kam die Akzeptanz. Ich prangerte nicht mehr an, dass es so gemein und unfair war, dass ich wegen Krankheit nicht an den Veranstaltungen teilhaben konnte, zu denen ich unbedingt wollte. Ich habe es akzeptiert, habe mir einen Plan B aus dem Hut gezaubert, dass das freie Wochenende (an dem ich nun auch krank geschrieben war), trotzdem mir zu irgendwas Gutem verhalf. Und in dem Moment, wo ich das akzeptierte, stellte sich auch Heilung ein. Ich konnte klarer denken (natürlich fragte ich mich, warum das ausgerechnet so kam - aber ohne Groll, und nur aus Neugier). Es sollte eben nicht sein. Auch wenn die Dinge, die ich mir ständig vornehme, schöne Dinge sind, so brauche ich (jeder!) einfach mal Ruhe! Erst Recht, wenn die Sonne sich etliche Tage nicht zeigt, und man so schon am Tage im Halbdunkeln unterwegs ist. Rückzug, Schonung, so wie man es im Winter nunmal tut.
Im Nachhinein hätte ich es mir denken können, denn ich konnte nicht mal mehr richtig atmen. Ständig hatte ich das Bedürfnis tief atmen zu wollen, was ich aber einfach nicht hinbekam (hört sich banal an, ist es aber nicht).
Oh und ich habe viel gelernt. Ich bin zu Dingen gekommen, die ich sonst nicht hätte wahrgenommen. Ich habe nicht nur neue Motivation geschöpft, sondern bin auch zu neuem Selbstvertrauen gekommen. Neben dem habe ich noch etwa anderes gelernt/bekommen, und wer weiß, vielleicht ist es ja der Schlüssel, den ich schon so lange suche!

Also ihr Lieben, es ist völlig okay, wenns mal nicht so läuft wie es laufen soll. Nur vergesst nicht, immer einen positiven(!) Plan B in petto zu haben. Haltet euch an positive Dinge, sucht nicht nach Ausreden, und fragt euch wirklich immer und in jeder Situation, ob das jetzt so sein soll/muss, oder ob ihr etwas ändern könnt/wollt. Damit verhindert ihr nicht nur schlaflose (alptraumhafte) Dämonennächte, sondern lebt sogar noch bewusst und zufriedener!
(Ich hätte jetzt auf den einen oder anderen Punkt noch weiter eingehen können, aber ich will es nicht immer übertreiben...)


5 Kommentare:

  1. Danke dir! Das hatte ich jetzt echt nötig. Bei mir ist "overthinking" auch immer ein großes Thema und dann steiger ich mich rein, immer weiter rein. Am nächsten Tag ist es meistens eh nicht mehr so schlimm, aber momentan bricht die ganze Welt zusammen. Gut zu wissen, dass man nicht alleine ist <3

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  2. Ich schwanke noch zwischen "Man muss in sowas nie auf´s Klo, das verdunstet einfach und es bleibt nur Lavendelduft" und "Handstand machen und laufen lassen".... ^^

    Ich schau mal, ob ich eine bebilderte Anleitung irgendwo finde.... aber ich verrate mal so viel: es hat was mit dem Reißverschluss zu tun!

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  3. Hahaha, Liebesknospen made my day!!! :-)))

    Ja, hast Recht, aber was soll ich sagen: ich bin ne harte Sau! *g*

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