Sonntag, 8. Februar 2015

Tipp: Gabel ablegen

Neulich kam ich mit mega großen Bärenhunger am Abend von der Arbeit und wusste, dass sobald ich die Küche betreten würde, es ein ganz großer Kampf werden würde, nicht sofort zum verhungerten Tier zu werden und alles in mich hinein zu stopfen, sondern mich gezügelt und gesittet wie ein zivilisierter Mensch dem Ritual der Nahrungsaufnahme zu widmen.
Die hier angewandte Taktik ist sowohl simpel als auch effektiv: Man konzentriert sich auf sehr schnell zubereitetes Essen, bei dem man weder die Möglichkeit hat beim Zubereiten zu Naschen, noch während man nicht beschäftigt ist (weil es im Backofen ist, gerade Durchrühren muss, etc.)
Sprich: klassisches Brot mit Aufstrich/Wurst o.Ä.

Als ich dann die Zubereitung hinter mir hatte, kam der für mich schwerste Teil des ganzen Abends: Dem hungrigen Tier in mir keine Chance geben, an die Oberfläche zu kommen und mit dem Gesicht im Teller wieder zur Besinnung zu finden.
Also langsam essen und nicht schlingen!

Kauen.

Noch mehr kauen.

Das Essen aktiv genießen.

Nicht hetzen.

Und nun mein Schlüssel zum Erfolg: Meine schlaue Gastmutter aus Kanada hatte mir damals mal erzählt, dass man das Essen automatisch entschleunigt, wenn man nach jedem Bissen das Geschirr kurz ablegt.  Dieser Tipp mag zwar unscheinbar sein, aber hat es doch faustdick hinter den Ohren:
Normalerweise findet meine Gabel, nachdem sie aus dem Mund gekommen ist, sofort wieder ihren Weg in das Stückchen Fleisch vor mir und es entsteht unterbewusst das Gefühl, einen Stau verursacht zu haben, weil der Mund ja noch voll ist. Diesen Stau kann man am schnellsten lösen, indem man schneller kaut, schluckt, und die nächste Gabel in den Mund schiebt und wieder Essen auf die Gabel füllt und dann der Konflikt wieder entsteht. 

Wenn ich hingegen meine Gabel zwischendurch ablege, kaue ich automatisch länger, greife noch einmal zum Wasserglas, weil ich eine Hand frei habe, oder tue noch irgendeine andere Sache. Das ist vollkommen ok, denn die Information, dass ich gerade etwas zerkaut und geschluckt habe, muss erst einmal in meinem Hirn ankommen. Das Essen dauert an sich länger und –ihr kennt es alle- man überfrisst sich nicht so schnell, weil das Gehirn rechtzeitig die Information bekommt, dass man satt ist und nicht erst, wenn der Magen am platzen ist.
Manchmal vergesse ich sogar, dass ich gerade am Essen war, weil mein Hunger besiegt ist und mein Teller nicht so im Fokus des Geschehens liegt, weil die Rahmenhaltung (Messer- und Gabelhalten) ja ausgeschaltet ist. Die Gefahr des Überessens wird bei mir also auf ein Minimum reduziert.

Seitdem ich diesen Tipp versuche anzuwenden (ich vergesse es noch zu oft), klappt es auch wieder mit meinem Gewicht, da ich trotzdem nicht das Gefühl habe zu wenig gegessen zu haben oder es nicht lange genug genossen habe.

Probiert es auch einfach einmal aus!

5 Kommentare:

  1. Danke für den Tipp! Ich werds beim nächsten Mal gleich probieren ;)

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  2. Das hört sich alles sehr logisch an und das werd ich morgen gleich mal ausprobieren. Liebe Grüße

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  3. Das ist tatsächlich ne gute Sache. Hatte ich mal in nem Buch gelesen, da ging es darum, warum Französinnen so dünn sind und das war dann da wohl die "Ursache" dafür. Habe das mit dem Gabel ablegen aber nur kurze Zeit hinbekommen. Bin dann doch zu ungeduldig dafür...

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  4. Nach jedem Bissen wird aber auch schnell nervig. Aber ich glaube ab und an kann das Wunder wirken. Deswegen ess ich wohl auch weniger wenn ich nebenbei fernschaue oder im Internet surfe. Da lass ich mir auch mehr Zeit und leg das Besteck öfter weg. ;)

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  5. Das Problem habe ich zurzeit auch, man kommt heim und würde am liebsten alles auf essen, was einem gerade in die Hände fällt :D
    Dann muss ich echt mal den Trick ausprobieren, hoffentlich wirds dann besser ;)
    Viele Grüße, Ela

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